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FID <intR>² startet Projekt zur kooperativen Open-Access-Finanzierung von Neuerscheinungen zur internationalen und interdisziplinären Rechtsforschung

Logo des Projekts <intR>² ConsOrtiA

11.10.2021

[Pressemeldung]
„The transition to Open Access of legal literature is in its infancy. Legal studies feature some of the lowest Open Access rates.“ Mit dem Ziel, diesem Befund einer unlängst erschienenen empirisch-vergleichenden Studie sukzessive weiter an Schärfe zu nehmen, organisiert der Fachinformationsdienst für internationale und interdisziplinäre Rechtsforschung (FID <intR>²) regelmäßig Finanzierungskonsortien, um Frontlist-Titel renommierter juristischer Fachverlage direkt im Open Access erscheinen zu lassen. Nachdem der Fokus dieser Aktivitäten in den vergangenen beiden Jahren auf dem Feld des IT-Rechts lag, lädt der FID <intR>² nunmehr Bibliotheken aus Deutschland und darüber hinaus ein, sich an einem thematisch offeneren und zudem mehrere Verlage einbeziehenden Konsortium für den Open-Access-Freikauf von Neuerscheinungen zur internationalen und interdisziplinären Rechtsforschung zu beteiligen. In zwei Gebotsrunden für die Erscheinungsjahre 2022 und 2023 wird der FID <intR>² in Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek zu Berlin als Kooperationspartnerin im Kompetenzzentrum für die Lizenzierung elektronischer Ressourcen (KfL), einem DFG-geförderten Kooperationsprojekt, eine Auswahl von jeweils zehn Buchprojekten der Verlage Jan Sramek, Nomos und Brill zur konsortialen Open Access-Transformation vorschlagen und diesen Prozess mit einer Grundfinanzierung von insgesamt 40.000,- Euro unterstützen. Die Vorschläge der gemeinsam freizukaufenden Neuerscheinungen werden vom wissenschaftlichen Beirat des FID <intR>² auf Basis der folgenden formalen Selektionskriterien sowie unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Profile und Literaturversorgungsaufträge der potentiell zu beteiligenden Bibliotheken autorisiert:

  • Neuerscheinungen aus der Frontlist 2022 bzw. 2023 (inklusive von Neuauflagen bereits erschienener Werke)
  • inhaltlicher Bezug zur internationalen bzw. interdisziplinären Rechtsforschung (einschließlich rechtsvergleichender Studien) entlang der vorrangig zu berücksichtigenden Themenschwerpunkte ‚Current Developments in International Law‘, ‚Human Rights and Humanitarian Law‘, ‚Climate Change and Law‘, ‚Transitional Justice‘, ‚International Legal Theory and Philosophy‘, ‚International Courts and Jurisdiction‘, ‚International Arbitration‘ und ‚Legal History of International Law‘,
  • keine Werke aus dem Segment der bibliothekarischen Grundversorgung mit Basisliteratur (Einführungen, Studienbücher, Examinatorien etc.).

Um den Kostenaufwand für die einzelnen Bibliotheken zu begrenzen, werden 40 Beteiligungen als Mindestgröße eines Finanzierungskonsortiums angesetzt. Sollte diese Zahl in der ersten Pledging-Runde nicht zu erreichen sein, werden die infolge des Nichtzustandekommens des geplanten Freikaufverbunds eingesparten Eigenmittel des FID <intR>² zur Erhöhung des Sockelbetrags der zweiten Ausschreibung für das Publikationsjahr 2023 eingesetzt. Da die Open-Access-Transformation des wissenschaftlichen Publikationssystems ein gemeinsames Anliegen der lokalen wie überregionalen Literaturversorgungsinfrastruktur ist, hoffen wir aber auf eine möglichst breite Beteiligung von Anfang an – auch über die juristischen Seminar- und Institutsbibliotheken hinaus. Über die konkreten Rahmenbedingungen dieses Vorhabens wird die Staatsbibliothek zu Berlin als Kooperationspartnerin im Kompetenzzentrum für die Lizenzierung elektronischer Ressourcen informieren und zur Teilnahme einladen.